Wenn unser Partner leidet geht es uns meistens auch nicht gut. Gleiches gilt auch, wenn es die beste Freundin ist. Hier ein paar wenige Tipps, die helfen können. Meistens ist es ein langer Weg bis es wieder besser geht, aber die Herausforderung anzunehmen lohnt sich und kann Leben retten. Woher ich das weiß? Aus eigener Betroffenheit. Mehr gern im Austausch per eMail.

Depri-Palme 🌴☀️

Tipps für Familie und Freunde zur Unterstützung Depressiver

P

Prioritäten setzen; was ist wichtiger als unsere Gesundheit? Ein gebrochener Arm ist leicht sichtbar, eine psychische Erkrankung leider nicht. Holen Sie Informationen über die Krankheit ein und über aktuelle Therapiemöglichkeiten. Das würde nützlich sein, um ein individuell für Ihren Freund zugeschnittenes Konzept zu entwickeln. Anschließend dran bleiben auch bei Rückschlägen und den eigenen Einfluss nicht unterschätzen, genau das erhöht den Erfolg der Therapie.

A

Anerkennung der Schwere der Krankheit und Ermutigung des Betroffenen, sich prof. Unterstützung zu suchen bei Arzt und Psychotherapeuten. Wählen Sie Ihre Worte sorgfältig und wägen Sie genau ab; die Depression nicht herunterspielen mit „stell dich nicht so an“ oder „lach doch mal“. Der Satz „die Welt ist doch so schön, so schlimm kann das doch gar nicht sein“ ist wie wenn man einem Asthmatiker sagen würde, das die Welt doch voller Luft ist und sich wundert, warum er die nicht einatmet. Die Sichtweise des anderen unterscheidet sich von Ihrer, erkennen Sie das an. Es gehört viel Stärke dazu, sich anderen zu öffnen. Erkennen Sie das an und bestätigen Sie den Erkrankten darin, dass Depressionen behandelbar sind und gute Therapieerfolge möglich sind.

Jetzt ist es hilfreich, Verbündete zu suchen; zum Verlauf einer Depression gehört es auch, dass der Erkrankte sich zurück zieht, was auf das soziale Umfeld teilweise irritierend wirkt. Unterhalten Sie sich darüber, welche nahestehenden Personen eingeweiht werden sollen und so künftig mit im Boot sind.

L

Leiden mittragen heißt jetzt auch Suizidgedanken ernst zu nehmen, denn 12 % aller Depressionen enden mit Suizid. Verhandeln Sie mit dem Erkrankten, dass er im Akutfall genau das nicht tut, bevor er mit seinem Therapeuten gesprochen hat. Entwickeln sie einen gemeinsamen Notfallplan und verhindern Sie das Sammeln von Medikamenten.

M

Motivation - Depressionen kommen in Schüben. Auch in den besseren Zeiten sollen die Therapietermine nicht vergessen werden, die Medikamente genommen werden. Feiern Sie gemeinsam Erfolge, lenken Sie mit kleinen gemeinsamen Aktivitäten von düsteren Grübelphasen ab. Binden Sie auch hier das soziale Umfeld mit ein.

E

Emotionen erwünscht und ab sofort Gefühle erlauben - auch die eigenen. Versuchen Sie, nicht perfekt zu sein. Suchen Sie sich ebenfalls Unterstützung und nutzen Sie dazu schon vorhandene Strukturen, z. B. Selbsthilfegruppen für Angehörige. Noch keine da? Gründen Sie selbst eine in Zusammenarbeit mit einer ortsansässigen Krankenkasse. Der Austausch mit anderen in der gleichen Situation kann Wunder wirken.

Wichtig für Sie Beide ist es, dass Sie Grenzen erkennen und weder sich selbst noch den Erkrankten überfordern; auch die kleinsten Erwartungen können zu hoch sein, Bedürfnisse nicht oder nur noch teilweise erfüllt werden - Geben Sie Zeit und vermeiden Sie es, Druck auszuüben.